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Auf dem Weg zum BID

am Beispiel der Schloßstraße Koblenz

Ziel des Regierungsschwerpunktes Innenstädte der Zukunft ist, dass neben der Förderung durch das Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz auch privates Engagement und Kapital die Attraktivität von innerstädtischen Quartieren steigern und so die jeweiligen Standorte stärken.

Der City-Arbeitskreis Schloßstraße e.V. geht mit gutem Beispiel voran. Die Schloßstraße war einst die Prachtstraße und Haupteinkaufsstraße in Koblenz. Schon vor der Covid-19 Pandemie waren Händler, Eigentümer und Bewohner unzufrieden. Die Akteure haben jedoch verstanden, dass nur gemeinsame Aktivitäten zu einer Verbesserung der Lage führen. Die Lösung: Die Gründung eines BIDs.





Was ist eigentlich ein BID?

Ein Business Improvement District, kurz BID, nach dem LEAP, Landesgesetz für Entwicklungs- und Aufwertungsprojekte, ist ein Instrument der Innenstadtentwicklung und -förderung. Bei einem BID geht es um einen abgegrenzten, definierten Bereich einer Straße oder eines Quartiers, für den Maßnahmen durch die Eigentümerinnen und Eigentümer beschlossen werden, die mit einem vorher definierten Budget in der Zeit von fünf Jahren umgesetzt werden. Anders als bei herkömmlichen Stadtmarketinginitiativen werden im Falle von BIDs grundsätzlich alle Eigentümerinnen und Eigentümer gewerblich genutzter Grundstücke im Quartier zur Finanzierung herangezogen. BIDs bieten damit einen Ansatz zur Lösung des so genannten Trittbrettfahrerproblems.

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Bei einem BID erreicht man verschiedene Akteure in einem Quartier. Hauseigentümer haben großes Interesse daran, den Werterhalt ihrer Immobilien zu sichern. Der Handel profitiert durch eine erhöhte Frequenz. Die Bürger profitieren von einer erhöhten Attraktivität und Sicherheit. Stephan Schunk, Vorstandsmitglied City-Arbeitskreis Schloßstraße e.V.















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Was ist nötig, damit ein BID funktioniert? Stephan Schunk, Vorstandsmitglied City-Arbeitskreis Schloßstraße e.V.



















Ich sehe hier eine Kettenreaktion: Ausgangspunkt ist eine attraktive Schloßstraße, in der sich Besucherinnen und Besucher wohlfühlen. Wenn wir das erreichen, können wir auch Einzelhändler mit interessanten Geschäften anziehen, die zu dem Branchenmix der Straße passen. Haben wir die Einzelhändler, freuen wir uns als Eigentümer, dass wir solvente Mieter haben. So können wir den Wert der Immobilie erhalten. Wir haben also in diesem Zusammenhang eine Win-Win-Situation zwischen Eigentümern, Mietern und der Bevölkerung der Stadt Koblenz. Wichtig ist hierbei, dass die Eigentümer Geld in die Hand nehmen müssen, um diese Ausgangssituation zu schaffen. Elke Hofacker, Hauseigentümerin in der Schloßstraße Koblenz
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Richtig was bewegen

In den Innenstädten sind aktuell viele Aktivitäten notwendig, um sie attraktiver und lebendiger zu gestalten. Hier setzt das BID an, da so die Akteure zum Handeln kommen, die genau wissen, wo der Schuh drückt. Denn die Eigentümer und Einzelhändler können gut einschätzen, was in einem Quartier wichtig ist und wo Potenziale liegen. Genau das setzt das BID dann mit einem Maßnahmenkatalog um. Bevor es in die Gründungsphase ging, entwarfen die Hauseigentümer einen Maßnahmenkatalog. Das Ziel in Koblenz ist es, den Wert, das Profil und die Kraft der Marke „Schloßstraße“ zu entwickeln. Durch den Aufbau der Marken-Profilierung „Schloßstraße“ wird ein professioneller Gesamtauftritt (online und offline) erreicht. Hierdurch soll eine stabile Frequenz in der Straße sowie der Werterhalt der Immobilien gesichert werden.





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Welche Maßnahmen sind geplant? Elke Hofacker, Hauseigentümerin in der Schloßstraße Koblenz













Maßnahmen für die Schloßstraße

Marketing, Profil- und Markenbildung

  • Entwicklung einer Corporate Identity und Aufbau der Marke „Schloßstraße“
  • Etablierung der „Neuen Medien“ als Brückenschlag von Online zu stationärem Einzelhandel
  • Neu- und Weiterentwicklungen von Veranstaltungen (z.B. niveauvolle frequenzschaffende Märkte)

Service-Dienstleistung & Koordination:

  • Bedürfniserfassung bei Kunden, Eigentümern und Unternehmen durch Befragungen
  • Einrichtung einer permanenten Frequenzmessung, um den Erfolg von Maßnahmen analysieren zu können
  • Erweiterung und Koordination der Grünflächenpflege, des Ordnungs- und Sauberkeitsservices (Mülltonnen-Koordination, regelmäßige Kaugummientfernung, Entfernung von Vogelkot)
  • Eigentümer und Händlerbetreuung (Geschäftsführung, Kümmerer)
  • Vermietungsprofil und Unterstützungsmodule zum schlüssigen Branchenmix in der Schloßstraße
  • Leerstandsmanagement

Städtebauliche Maßnahmen:

  • Modernisierung, Wartung und Pflege der bereits bestehenden Einrichtungen
  • Optimierung und Erweiterung der Stadtbegrünung
  • Freies WLAN für alle
  • Errichtung von klimaneutralen Ladestationen für Autos und Fahrräder

Management & Kommunikation:

  • Operative Geschäftsführung des BID's
  • Unterstützung und Information von Eigentümern, Händlern, Bewohnern, Stadtverwaltung, Koblenz-Stadtmarketing GmbH, Hochschulen, Wirtschaftsförderung, Dienstleistern, Marktbeschickern und Veranstaltern













Sie möchten auch ein BID gründen? So geht's.



Schritt für Schritt zum BID

Vorbereitungsphase

Schritt 1: Ideenentwicklung durch Händler, Hauseigentümer und Gewerbetreibende Schritt 2: Überzeugung weiterer Betroffener und Akteure im Quartier Schritt 3: Konzeptentwicklung in Lenkungsgruppe (Festlegung Projektbereich, Maßnahmen- und Finanzierungskonzept, Laufzeit, Vertragsentwurf)

Entscheidungsphase

Schritt 4: Antrag bei der Gemeinde Schritt 5: Öffentliche Auslage des Antrages durch die Gemeinde Schritt 6: Anregungen und Einwendungen aller Akteure

Umsetzungsphase

Schritt 7: Einrichtung des BID Schritt 8: Aufgabenträgerin, bzw. Aufgabenträger, setzt Maßnahmen- und Finanzierungskonzept um

Weitere Informationen finden Sie hier.



Kontakt

Für Erfahrungen aus erster Hand wenden Sie sich gerne an: Stephan Schunk, City-Arbeitskreis Schloßstraße e.V.

E-Mail: bid@schlossstrasse-koblenz.de